Gut gemeint, aber mit vielen Tücken - Zwei-Richtungs-Rad-/Fußweg im Ländle
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Nachtrag: Die Gemeindeverwaltung Frickenhausen hat klargestellt, "dass es sich bei dem von Ihnen genannten Radweg um keinen handelt, der in der Unterhaltspflicht der Gemeinde steht. Insofern haben wir keine Zuständigkeit. Wir dürfen feststellen, dass die Gemeinde durch eigene Finanzmittel die Beleuchtung des Radweges finanziert hat und auch für die Unterhaltskosten der Beleuchtung aufkommt".
Die Verkehrsbehörde des Landratsamts Esslingen nimmt wie folgt Stellung: "vielen Dank für Ihre Mitteilung und die Hinweise bezüglich des Radweges entlang der K 1239 zwischen Frickenhausen und Tischardt. Zwischenzeitlich haben wir einige Maßnahmen veranlasst wie den Rückschnitt von Grünbewuchs entlang des Radweges und an der Einmündung des landwirtschaftlichen Weges am Ortsausgang von Tischardt, die Überprüfung des Radweges auf Verschmutzung und Bewuchs mit (rutschigem) Grünzeug und ggfs. Entfernung, das Anbringen eines Zusatzzeichens 1000-32 (Radfahrer kreuzen von rechts und links) am vorhandenen VZ 205 bei der Ausfahrt von der Firma Ulshöfer in die K 1239, die Prüfung, ob am Beginn des Radweges in Tischardt eine günstigere Zufahrt geschaffen werden kann.
Wir sind bemüht, die Radwege in Zusammenarbeit mit den Gemeinden und Städten nach unseren Möglichkeiten nach den neuesten Regelungen zu gestalten und zu erhalten und für die Radfahrer und Radfahrerinnen gute und v.a. sichere Verhältnisse zu schaffen. Dabei sind wir natürlich auch auf Hinweise aus der (Rad fahrenden) Bevölkerung angewiesen. Sie können uns auch Hinweise z.B. per Mail zukommen lassen. Wir werden diese gerne aufgreifen und im Rahmen unserer Kapazitäten und Ressourcen und unter Berücksichtigung von notwendigen Priorisierungen abarbeiten."
Anhand dieser Reaktionen sah sich der regional zuständige Mitarbeiter die Situation vor Ort mit Datum vom 13.12.2014 noch einmal genau an.
Hierbei kam es unerwarteterweise zu einem Konflikt mit einem rücksichtslosen Porsche-Fahrer. Noch bevor unser Mitarbeiter in Frickenhausen im Bereich der Bushaltestelle auf den Radweg in Richtung Tischardt wechseln konnte (Bereich ca. Bilder 17 und 18), kam dieser mit viel zu hohem Tempo von hinten heran und wollte den bereits einfädelnden Radfahrer, der auch entsprechend Handzeichen gab, noch überholen - was aufgrund des herannahenden Gegenverkehrs ohnehin nicht ging. Da auch der Radfahrer deshalb anhalten musste, gab es wüste Reaktionen und Beschimpfungen des Porsche-Fahrers!
Das ist ein ungewöhnlich eindeutiger Beleg dafür, dass die Anordnung der Benutzungspflicht grundfalsch ist und an dieser Stelle hochgefährlich obendrein!
Auf der weiteren Fahrt wurde von den angekündigten Maßnahmen nichts entdeckt. Dafür aber Scherbenhaufen, etliche Pferdeäpfel und in Tischardt dann auch die nach wie vor deutlich in den Radweg hineinragenden Sträucher. Hier ist auf die Antwort der Gemeinde Frickenhausen zu entgegnen:
Wer, wenn nicht die Gemeinde, soll dafür sorgen, dass dieser - immerhin benutzungspflichtige - Radweg in einem sauberen und sicheren Zustand gehalten wird und wer soll die Anwohner dazu anhalten, ihre Hecken korrekt zurückzuschneiden? Die Radfahrer?
Den Äußerungen des Landratsamts ist zu entgegnen, dass diese Situation seit mehr als einer Dekade besteht und auch spätestens seit 2006 bekannt ist, als durch Cycleride-Mitarbeiter eine umfangreiche Aktion zu mangelhaften und gefährlichen Radwegen im gesamten Neuffener Tal, darunter auch dieser Radweg, verteilt wurde. Hier kam es im Sommer 2006 auch zu einem Ortstermin mit zahlreichen Beamten, darunter auch drei Polizeibeamten. Auch der Verfasser der obigen Antwort, Klaus Bindner, war vor Ort dabei. Passiert ist jedoch so gut wie gar nichts, weswegen 2007 eine Fachaufsichtsbeschwerde beim Regierungspräsidium Stuttgart eingeleitet wurde. Doch trotz einiger Mails "wir kümmern uns", passierte nichts wesentliches, wie man an den aktuellen Pannenflickenbildern erkennen kann.
Dass nun angesichts der Pannenflicken-Nominierung das Landratsamt offenbar versucht, die Sache kurzfristig zu entschärfen, schönzureden und als quasi bislang unbekannt zu erklären (siehe Zitat oben: "Dabei sind wir natürlich auch auf Hinweise aus der (Rad fahrenden) Bevölkerung angewiesen."), ist - gelinde gesagt - dreist.
Dennoch bleibt der Hauptkritikpunkt, die Benutzungspflicht sowie deren Beginn an zwei unmöglichen Stellen, auch vom Landratsamt/Klaus Bindner, unkommentiert und Frickenhausen somit nach wie vor ein heißer Kandidat für den Pannenflicken, der für 2014 übrigens auch von vier Fach-Juroren bewertet wird - siehe: