In Northeim im Süden Niedersachsens führt die B3/B241 in einem Trogbauwerk unter der Südharzstrecke hindurch. Auf der Westseite neben der tieferliegenden Fahrbahn für den allgemeinen Verkehr verläuft ein Sonderweg, der für beide Fahrtrichtungen per Zeichen 241 als getrennter Geh- und Radweg benutzungspflichtig beschildert ist. Wieder einmal wird die Verwaltungsvorschrift zur StVO ignoriert, in der zu linken Radwegen innerorts deutlich Stellung bezogen wird:"Die Benutzung von in Fahrtrichtung links angelegten Radwegen in Gegenrichtung ist insbesondere innerhalb geschlossener Ortschaften mit besonderen Gefahren verbunden und soll deshalb grundsätzlich nicht angeordnet werden".
Aber auch die bauliche Ausführung des Weges lässt einiges zu wünschen und führt zu zusätzlichen Gefahren. Laut Aussage des Einsenders hat es an dieser Stelle schon einige Unfälle gegeben. Leider haben weder die Unfälle noch Mängelmeldungen an die zuständigen Behörden zu Verbesserungen oder Abhilfe geführt.
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Nachtrag: Nur wenige Tage nach der Information über die Pannenflicken-Nominierung hat uns ein Schreiben im Auftrag des Landrats des Kreises Northeim erreicht, in dem wie folgt Stellung zu den Nominierungen von Northeim und Einbeck-Kreiensen bezogen wird:
"Der Landkreis Northeim betreibt in Kooperation mit dem ADFC Kreisverband Northeim und Ehrenamtlichen seit 2011 ein straßenbaulastträgerübergreifendes Qualitätsmanagement. Das Qualitätsmanagement bezieht sich zunächst auf die Erfassung von Mängeln, die Identifizierung der zuständigen Institutionen und ein Hinwirken auf die Beseitigung der Mängel. Im gesamten Kreisgebiet wurden 188 Mängel, die sich auf den Radverkehr beziehen, erfasst. Die Mängel reichen von unzureichendem Grünschnitt über fehlende Furtmarkierungen bis hin zu unzureichend ausgebauten Kreuzungsbereichen. Die identifizierten Mängel wurden allen Straßenbaulastträgern zur Verfügung gestellt. Weiterhin fand hierzu auf Initiative der Kreisverwaltung im Jahr 2012 ein Workshop statt und das Thema Qualitätsmanagement wurde auf der regelmäßig von mir durchgeführten Radverkehrskonferenz von meinem Radverkehrsbeauftragten als Schwerpunkt thematisiert. Bisher konnten wir ca. 40% der erfassten Mängel beseitigen.
Problematisch stellen sich Umbauten von Kreuzungsbereichen, insbesondere derer, die auf Planungen beruhen, bei denen der Radverkehr noch keine ausreichende Berücksichtigung bei den Planern fand, dar. Trotzdem konnten wir schon erfolgreich mit einem hohen finanziellen Aufwand alte Kreuzungsbereiche gemäß den Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA 2010) der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) herstellen. Entscheidend hierbei ist immer, ob und wie die zuständigen Straßenbaulastträger sich mit einbringen. So möchte ich ihnen ebenfalls mitteilen, dass wir als Kreisverwaltung bereits Bau- und Umbaumaßnahmen für andere Straßenbaulastträger umgesetzt haben, da diese unzureichende personelle Kapazitäten angezeigt hatten, um die Situation für den Radverkehr zu verbessern.
Der von Ihnen aufgeführte Mangel im Kreuzungsbereich B64 / K644 (Kreiensen- Bad Gandersheim) wurde bei uns am 21.06.2011 erfasst. Die fehlende Überfahrt direkt im Kreuzungsbereich betrifft den straßenbegleitenden Radweg im Zuge der B64. Nach Auffassung des zuständigen Straßenbaulastträgers für die 664, der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Geschäftsbereich Bad Gandersheim, hat dieser Mangel eine geringe Priorität, da sich eine Überfahrt ca. 30 m neben dem Kreuzungsbereich in Fahrtrichtung Bad Gandersheim befindet. Bitte wenden Sie sich deshalb an den von mir benannten Straßenbaulastträger, da die Zuständigkeit dort liegt.
Ebenso möchte ich auf die Nominierung "1417-Northeim", die auf Ihrer lnternetseite dargestellt ist, eingehen. Dieser Mangel wurde bei uns am 11.10.2011 erfasst. Bei der Stadt Northeim wurde diese gefährliche Situation bisher erfolglos durch meinen Radverkehrsbeauftragten thematisiert. Politik und Verwaltung im Landkreis Northeim stehen geschlossen hinter der Radverkehrsförderung. Ich halte es für ein falsches Signal, dass der Landkreis Northeim trotz seiner über das normale Maß hinausgehenden Bemühungen für "Pannenflicken 2014" nominiert wurde."
Wir meinen: Für sein Engagement zur Verbesserung der Bedingungen für den Radverkehr verdient der Landkreis Northeim ein dickes Lob. Ferner möchten wir klarstellen, dass nicht der Landkreis, sondern die Städte Northeim und Einbeck für den diesjährigen Pannenflicken nominiert wurden. Wie aus dem letzten Absatz des obigen Schreibens deutlich wird, hat der Landkreis seine "Hausaufgaben" gemacht, am Zuge wäre nun die Stadt Northeim.