Die Initiative Cycleride verleiht jährlich die Auszeichnung "Pannenflicken" an Städte, Gemeinden und Landkreise, die allzu offensichtlich nicht an den Radverkehr denken und fahrlässig die Gesundheit von Radfahrern gefährden. Für 2007 wurde die Kategorie Trampelpfad eingeführt, um auch die vergleichsweise harmlosen aber offensichtlich grotesken Radverkehrsanlagen zu ehren.
Die von den Mitgliedern der bundesweit aktiven Initiative Cycleride als Pannenflicken ausgezeichneten Radwege befinden sich Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Bayern. Ihnen ist gemeinsam, dass sie ohne Notwendigkeit als benutzungspflichtige Radwege ausgeschildert sind. Laut § 45 Abs. 9 StVO dürfen Beschränkungen und Verbote des fließenden Verkehrs nur ausnahmsweise angeordnet werden. Weil die Straßenverkehrsbehörden ihrer Pflicht nicht nachzukommen, alle benutzungspflichtig ausgeschilderten Radwege zu überprüfen und ggf. die Benutzungspflicht aufzuheben, hat Cycleride-Mitarbeiter Sven Ledebrink eine öffentliche Petition beim Deutschen Bundestag zur allgemeinen Abschaffung der Radwegbenutzungspflicht eingereicht, die von fast 17.000 Bürgern mitgezeichnet wurde und demnächst vom Bundestag behandelt werden wird.
Bei den Pannenflicken der Kategorie Trampelpfad handelt es sich um besonders groteske Radverkehrsanlagen, die dennoch als gemeinsamer Fuß- und Radweg für beide Richtungen ausgeschildert sind. Hier wird das Prinzip Radweg(external link) deutlich; nämlich dass Radwege »Verkehrswege zweiter Wahl« sind. Fast alles, was mit Radwegen geschieht und wie mit ihnen umgegangen wird, ist auf einer Fahrbahn undenkbar oder würde zumindest heftigen Protest hervorrufen. Die Initiative Cycleride will mit dem Pannenflicken-Preis das Recht der Radfahrer, als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer anerkannt zu werden, einfordern und versuchen, das Prinzip Radweg aus den Köpfen der Radfahrer, Kfz-Fahrer und Verkehrs-Planer herauszubekommen.
Die Preisträger des Pannenflicken 2007 in Bronze, Silber und Gold.
Die Auszeichnung wird hiermit der Hansestadt Hamburg für die zahlreichen unannehmbaren Radverkehrssituationen in weiten Teilen des Stadtgebietes verliehen.
Alle Nominierten aus dem Jahr 2007 kann man in der Fotogalerie ansehen.
Pressereaktionen:
OBER-RAMSTADT (Darmstadt-Dieburg)
Negativpreis für Radwege
Für einen unzumutbaren Radweg ist die südhessische Stadt mit dem "Pannenflicken 2007" ausgezeichnet worden. Die Radverkehrsinitiative Cycleride vergab den Negativpreis für eine "gefährliche Falle" für Radler zwischen dem Berg Vogelherd und Ober-Ramstadt. Dort ende ein stark abfälliger Radweg in einer scharfen Linkskurve, erklärte die Initiative am Samstag.
Quelle: hr-text
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Metten erhält Negativpreis für schlechten Rad- und Fußweg
Metten im Landkreis Deggendorf soll den drittschlechtesten Rad- und Fußweg Deutschlands haben. Das jedenfalls behauptet die Radfahrer-Initiative "Cycleride", die Markt und Landkreis mit dem diesjährigen Negativpreis "Bronzener Pannenflicken" in der Kategorie "Trampelpfad" ausgezeichnet hat. Es geht dabei um ein Teilstück des Radwegs am Mettenbach, das größtenteils geschottert und damit sowohl für Radfahrer als auch für Fußgänger völlig ungeeignet sei. Bürgermeister Erhard Radlmeier ist diese "Auszeichnung" peinlich, er erhofft sich eine Lösung im Zuge der Hochwassersicherung.
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Negativauszeichnung verliehen an fahrradfahrerunfreundliches Stralsund 02.02.2008: Stralsund/MVregio Die Initiative Cycleride verleiht der Hansestadt Stralsund den bronzenen Pannenflicken 2007 für die Zitat - "Respektlosigkeit, Radfahrer per Benutzungspflicht auf einen Radweg des Knieperdammes (Foto) zu zwingen, der in vielfältiger Hinsicht nicht der StVO und deren Verwaltungsvorschrift entspricht sowie an vielen Stellen schlichtweg unbenutzbar und auch sonst sehr gefährlich ist."
Mit diesem Negativpreis zeichnet die Initiative nach eigenen Angaben Verwaltungen aus, die durch eine besonders schwerwiegende Missachtung der Belange von Radfahrern und einen Verstoß gegen § 45 Abs. 9 StVO auf sich aufmerksam machen.
Der besagte straßenbegleitende Weg wurde mittels roter Aufpflasterung als Radweg erstellt und durch Zeichen 241 als benutzungspflichtig ausgewiesen.
Diese Beschilderung ist schon nach § 45 Abs. 9 StVO unzulässig und da der Weg auch sonst nicht den elementaren Anforderungen des Radverkehrs und den dazugehörigen Vorschriften entspricht, sondern eine gefährliche Verkehrseinrichtung darstellt, ist er für Radfahrer, aber auch für Fußgänger eine unerhörte Zumutung. Die rote Pflasterung, die zur Herstellung eines Radweges ohnehin nicht genügt (fehlende bauliche oder durch Markierung gekennzeichnete Trennung), habe stellenweise nur noch eine Breite von 30 cm, kritisiert die Initiative Cycleride. Permanente Gefährdung durch sich öffnende Autotüren und Konflikte mit Fußgängern seien die logische Folge und können zu schweren Unfällen führen. Diese Beschilderung muss umgehend entfernt werden, so die Initiative weiter, die sich für eine praxistaugliche Radverkehrspolitik einsetzt.
Die Initiative bittet um Beachtung sämtlicher Voraussetzungen zur Anlage von Radwegen aller Art und Überprüfung der bestehenden Radwegnetze auf Vorschriftsmäßigkeit und Zustand. Oberstes Ziel ist es, dass sich die Radfahrer auch in ihnen unbekannten Regionen auf die Rechtsmäßigkeit, Sicherheit und Zumutbarkeit von Radverkehrseinrichtungen verlassen können.
MVregio Stralsund red/hst
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http://www.mittelbayerische.de/index.cfm?pid=3073&pk=191897&p=1
http://www.ngz-online.de/public/article/regional/grevenbroich/nachrichten/529130
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„Goldener Pannenflicken“ zeigt Wirkung
Radweg: Verkehrsinitiative macht Ober-Ramstadt auf gefährliche Stelle aufmerksam – Stadt reagiert prompt
OBER-RAMSTADT. Die Radverkehrsinitiative Cycleride hat Ober-Ramstadt die Negativauszeichnung Goldener Pannenflicken 2007 für eine gefährliche Falle für Radfahrer zwischen dem Berg Vogelherd und Ober-Ramstadt zugesprochen. Der für Radler benutzungspflichtige Weg ende nach starkem Gefälle mit einem scharfen Linksknick und sei mit Absperrpfosten, grobem Pflaster und einer Mulde von der Fahrbahn abgetrennt, so die Begründung. Tatsächlich verläuft parallel zu dem geteerten Feldweg, den Autofahrer vom Naturfreundehaus Richtung Breitensteinweg benutzen, ein Stück weit ein Rad- und Fußgängerweg, der vor der Brücke über die Bundesstraße abrupt endet.
Die beschriebene Gestaltung des Abschlusses wurde beim Bau der Umgehungsstraße vor sieben Jahren angelegt. Dass diese Stelle gefährlich ist, leuchtet ein, sagt Bürgermeister Werner Schuchmann auf ECHO-Nachfrage. Der Leiter des Ordnungsamtes habe sich nach Eingang der Meldung von Cycleride davon überzeugt. Der Negativpreis wäre allerdings nicht nötig gewesen. Man hätte uns auch so aufmerksam machen können, findet Schuchmann. Bisher seien jedoch nie Klagen gekommen. Sonst hätten wir das längst geändert.
Die Stadt reagierte jetzt umgehend. Radfahrer sollen künftig wie Autofahrer durchgängig den geteerten Weg vom außerhalb gelegenen Naturfreundehaus zur Stadt benutzen können. Der Parallelstreifen bleibt dann den Fußgängern vorbehalten. Die Schilder werden sofort ausgetauscht, so Schuchmann vorgestern; am Freitag war dies bereits geschehen. Die Radverkehrsinitiative Cycleride setzt sich nach eigenen Angaben für die Abschaffung der Radwegbenutzungspflicht ein. Denn die Straßenverkehrsbehörden kämen trotz jahrelanger Aufforderung nicht ihrer Pflicht nach, die als benutzungspflichtig ausgeschilderten Radwege zu überprüfen.
Den Pannenflicken verleiht die Initiative jährlich an Städte, Gemeinden und Landkreise, die allzu offensichtlich falsch und praxisfremd über den Radverkehr denken und handeln und damit fahrlässig Gesundheit und Leben von Radfahrern gefährden. Den Preis in Silber erhielt diesmal Greifswald, die Auszeichnung in Bronze Stralsund.
ipp
9.2.2008
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Und der Pannenflicken 2007 geht an¦ |
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( http://www.tour-magazin.de/?p=1854 ) ------ ADFC Neuss: http://www.adfc-neuss.de/index.html?type=article&rubID=21&artID=166 |