- Initiative Cycleride

Jeder Radfahrer ist ein Auto weniger im Stau....

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- 2017/2018

Pannenflicken 2017/2018

Ergebnisse der Pannenflickenwahl 2017/2018

 

Der Goldene Pannenflicken der Wertungsphase 17/18 geht an die Bundesrepublik Deutschland. Deren Radverkehrs-Verhinderungsgesetzes-Änderung wurde von den Mitgliedern der Initiative mit großem Abstand auf Platz 1 gewählt. Die 35,4% aller Stimmpunkte, die die meisten Parteien gerne bei Bundestagswahlen einfahren würden, zeigen, wie es um die bundesdeutsche Verkehrspolitik, speziell in Sachen Radverkehr, bestellt ist. Die zumeist autofahrenden Politiker entscheiden über Gedeih und Verderb von Millionen Radfahrern - Deutschland ist und bleibt ein Autofahrerland, bei dem die Interessen des Radverkehrs stiefmütterlich behandelt werden.

Auf Platz zwei – Silberner Pannenflicken – landete Bayreuth mit einer obskuren Radfahrstreifenmarkierung direkt an engen Parkständen mitten im Aufschwenkbereich der Fahrertüren. Den dritten Rang und somit den Bronzenen Pannenflicken erzielte Kandel, wo die Verkehrsplaner im Ortsteil Minderslachen einen teils stark untermaßigen Rad-und Fußweg, der direkt durch eine Bushaltestelle führt, in beide Richtungen benutzungspflichtig ausschilderte.

Zum Sonderpreis Trampelpfad reichte es für Theley. Nach einem recht ordentlichen Start über breite Schutzstreifen wird man mit Falschbeschilderungen auf einen separierten Radweg gezwungen, der im weiteren Verlauf immer enger und unübersichtlicher und dann in der grünen Wiese fortgeführt wird.

Neuffen und Landau teilten sich Platz 4. In Neuffen wird man aus zügiger Fahrt in wildem Zickzack illegalerweise auf den Gehweg geführt und kann froh sein, wenn man korrekt reagiert. In Landau wurde zwar in der Nominierungsphase ein benutzungspflichtiger Radweg umfassend verbessert, dennoch hielt man am rechtsseitigen Fahrbahnverbot fest. Ohne Not und trotz der erkennbaren Gefahren.

Im pfälzischen Annweiler, das auf Rang 6 landete, suchen Radfahrer lange verzweifelt, den benutzungspflichtigen Radweg zu erreichen. Ursprünglich wurde man noch durch gefährlich angeordnete Drängelgitter geführt. Diese Situation wurde zwar entschärft, doch es gesellten sich verrückte Beschilderungen dazu. Ein regelrechtes Armutszeugnis.

In Pirmasens wurde das Befahren des Stadtparks für Radfahrer verboten – obwohl hier sogar direkt unter dem Verbotsschild die Route des regionalen Mountainbikeparks ausgezeichnet ist, die dort durchgeführt wird. Mehr noch: Man darf sein Rad nicht einmal dort durchschieben! Ungefährlich aber mehr als blöd: Platz 7.

Reichenbach nahe Esslingen schließlich führt Radfahrer per Radwegbeschilderungen hunderte Meter über teure Brücken, um sie dann auf engen Schotterwegen weiterzuführen. Fahrer/innen nicht geländegängiger Fahrräder müssen alles wieder zurück. Nicht wirklich gefährlich, aber ärgerlich und somit Rang 8.

Ein Lob erhalten dagegen immer mehr Kommunen, die noch in der Nominierungsphase rechtswidrige und gefährliche Beschilderungen änderten oder ganz entfernten. Das waren in dieser Periode 17/18 Bad Wildungen, Tecklenburg, Revensdorf, Hornbach sowie Pirmasens (hatte zwei Nominierungen). Vielen Dank für die zügige Entschärfung und besser künftig gleich so!

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Die Urkunden wurden an die Preisträger und den lokalen Medien verschickt

 

Ursprungstext aus der Nominierungsphase

Letztes Jahr feierte der Pannenflicken der Initiative Cycleride sein zehnjähriges Bestehen. Auch dieses Jahr wird ein Jubiläum begangen: Die StVO-Novelle von 1997 mit der Abschaffung der allgemeinen Radwegbenutzungspflicht und vielen wichtigen Neuerungen für den Radverkehr jährt sich zum zwanzigsten mal.

Man könnte meinen, dass nach so langer Zeit nicht mehr die Notwendigkeit besteht, im Rahmen des Pannenflickens die Einhaltung der StVO bei der Ausweisung von Radverkehrsführungen anzumahnen und einzufordern. Mit einigen Straßenverkehrsbehörden steht die Initiative auch in gutem und konstruktiven Kontakt. Leider stellt dies aber nach wie vor nicht den Standardfall dar sondern die eher seltene Ausnahme. Vielerorts wird der Radverkehr immer noch auf gefährliche und unzulängliche Radverkehrsführungen gezwungen, die nicht mal den elementarsten Anforderungen der Regelwerke entsprechen. Die Pannenflicken-Nominierungen, die uns dieses Jahr erreicht haben, verdeutlichen dies auf eindrückliche Weise. Besuchen Sie die diesjährigen Nominierten in unserer Galerie.

Linkhinweise

Argumentationshilfen

Straßenverkehrsrecht erklärt:
 
Radverkehr:
 
Charity:
 
Klima und Umwelt:

 

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(warum eine Radwegbenutzungspflicht Unsinn ist)

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